Meschede-Remblinghausen. „Haus der kleinen Forscher“: Seit kurzem ziert diese Plakette den Eingang des katholischen Kindergartens St. Jakobus in Meschede-Remblinghausen. Die Auszeichnung bescheinigt, dass für die Kinder und pädagogischen Mitarbeiterinnen in St. Jakobus Naturwissenschaften, Mathematik und Technik eine ganz besondere Rolle spielen. Vorangegangen war ein Zertifizierungsprozess durch die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Sie setzt sich seit 2006 für eine bessere naturwissenschaftliche Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter ein. Beim großen „Forscherfest“ zur Übergabe des Zertifikates gab es im Kindergarten buchstäblich „an jeder Ecke“ etwas zu entdecken. „Egal ob Wald, Wiese oder Fluss – überall gibt´s was, was man erforschen muss!“ – Der Forscherreim, den die Kinder bei dieser Gelegenheit vortrugen, brachte es auf den Punkt: Sie gehen allen Phänomenen, die ihnen begegnen, auf den Grund. Soviel Neugierde und Begeisterung steckte auch die zahlreichen erwachsenen Gäste an. Eltern ließen sich an verschiedenen Stationen zeigen, womit sich die kleinen „Nachwuchsforscher“ befassen und der ein oder andere Besucher konnte direkt noch etwas dazulernen. Das Ziel der Stiftungsinitiative brachte Elke Henke von der Fachhochschule in Meschede – diese ist lokaler Netzwerkpartner der Stiftung – bei der Übergabe der Urkunde auf den Punkt: Im Fußball sei Deutschland so gut, weil es in jedem Dorf einen Fußballplatz gebe, auf dem schon die Jüngsten üben könnten. So solle es auch im Bereich der Naturwissenschaften sein: Bereits die Kleinsten sollen die Möglichkeit haben, ihrem kindlichen Forscherdrang mit entsprechender pädagogischer Begleitung nachzuspüren. Die Voraussetzungen dazu sind im Jakobus-Kindergarten mit seinen 42 Plätzen nahezu optimal: Rund um die Einrichtung gibt es Felder, Wald und Wiesen, und die Kinder finden ihre Forscher-Themen direkt vor der Haustür. „Die Natur spielt in unserem pädagogischen Konzept seit dessen Überarbeitung im Jahr 2014/15 eine zentrale Rolle, und so lag es auch nahe, sich um die Zertifizierung durch die Stiftung zu bewerben“, erklärt die Leiterin des Jakobus-Kindergartens, Elena Bremerich. Das war Mitte vergangenen Jahres. Neben Fortbildungen für das Team umfasst das Stiftungs-Konzept auch ein besonderes Projekt, das im Rahmen der Zertifizierung umzusetzen und im Detail zu beschreiben ist. Die Vogelfutter-Station, die die Kinder hier präsentierten, überzeugte voll und ganz: Die Nachwuchs-Ornithologen beobachteten die Singvögel beim ihrem Futter- und Nistverhalten, und konnten schließlich 15 verschiedene Arten nachweisen. Eine Futterspende von „Vivara Naturschutzprodukte“ über 60 Kilo sorgt dafür, dass das Projekt weiter fortgesetzt werden kann. „Wir sind mit den Kindern immer viel draußen unterwegs“, erläutert Elena Bremerich das Gesamtkonzept, „und viele von ihnen haben zum Beispiel einen Bauernhof in der Nachbarschaft. Aber es gibt auch Kinder, die mit der Natur nicht so vertraut sind.“ Ihr Interesse zu wecken, ist ebenso das Ziel wie ein anderer Aspekt, der nach Ansicht der Leiterin für eine katholische Einrichtung zentral ist: „Die Kinder lernen auf diese Weise nachhaltig, dass die Natur nicht dem Menschen allein gehört, und dass sich alle gemeinsam für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen sollten.“ Die „Draußen-Tage“ gehören zum festen Kita-Programm und setzen den Schwerpunkt „Natur“, mit dem Bereich Technik machen sich die Kinder im Werkraum vertraut. „Dort schrauben und hämmern die Mädchen mit derselben Begeisterung wie die Jungen“, erzählt Elena Bremerich. Dass der Kindergarten ein echtes „Haus der kleinen Forscher“ ist, beweist auch das große Interesse an der monatlich einmal stattfindenden Forscher-AG, bei der sich immer rund zehn Kinder mit den verschiedensten Fragen befassen. „Da gibt es meistens eine richtige Warteliste“, berichtet die Leiterin. Info Informationen zur Stiftung gibt es im Internet unter: www.haus-der-kleinen-forscher.de